Praxisbeispiel: Currenta GmbH

© Stefan Hagedorn

In Deutschland stehen große Mengen potenziell nutzbarer Umweltwärme sowie Abwärme aus Industrieprozessen zur Verfügung. Durch die Nutzung dieser Abwärme, z. B. durch den Einsatz von Wärmepumpen, können Unternehmen nicht nur Energie sparen, sondern auch ihren CO2-Ausstoß deutlich reduzieren.

Situation vor Ort

Die Currenta GmbH & Co. OHG betreibt das Chemie-Areal „Chempark“ mit Standorten in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen für die chemische und chemienahe Industrie wie die Stoff- und Energieversorgung vor Ort, modernes Umweltmanagement, Infrastrukturleistungen und Sicherheitskonzepte. Am Standort Leverkusen bietet Currenta bisher zur Wärme-und Kälteversorgung Dampf und Ammoniak-Kälte aus konventionellen Anlagen für Produktions-und Klimatisierungszwecke an.

Die Bayer AG ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen in den Life-Science-Gebieten Gesundheit und Agrarwirtschaft. Bayer hat das Ziel, an allen Standorten die CO2-Emissionen zu minimieren. Am Standort im Chempark Leverkusen entsteht eine neue energieeffiziente Herstellungsanlage für Tabletten, die für eine klimaneutrale Produktion ab 2030 sorgen soll.

Das Energieeffizienzprojekt

Die neue Produktionsstätte benötigt Warm- und Kaltwasser für die Einhaltung der pharmazeutischen Reinraumnormen. Erforderlich sind hierfür besondere klimatische Bedingungen, die durch gefilterte und klimatisierte Zu- und Abluft geschaffen werden. Für eine energieeffiziente Wärme- und Kältegewinnung soll unter anderem auch Umweltwärme mittels Wärmepumpen genutzt werden. Dazu wird eine neue Anlage durch Currenta gebaut und im Rahmen eines Contracting-Vorhabens für die Bayer AG betrieben. Spitzenlasten sollen über ein konventionelles Wärme- bzw. Kältenetz abgedeckt werden.

Durch die neue Wärmepumpentechnologie können im Vergleich zu konventioneller Technologie jährlich rund 2.300 Tonnen CO2 eingespart werden. Die Wärmepumpen haben im Dezember 2024 erfolgreich ihren Betrieb aufgenommen und sichern seitdem zuverlässig und nachhaltig die Versorgung des Kundenbetriebes der Bayer AG mit Kalt- und Warmwasser.

Zitat:

„Die Nutzung von Abwärme im industriellen Maßstab wird die CO2-Emissionen für unseren Kunden um 90 Prozent senken. Das im Rahmen des Förderwettbewerbs Energie- und Ressourceneffizienz geförderte Projekt trägt dazu entscheidend bei“,

so Stefan Hagedorn, Projektleiter bei Currenta.